Oberdorfelden
Die erste urkundlich gesicherte Nachricht vom Bestehen Dorfeldens entstammt dem berühmten Kloster Lorsch an der Bergstraße. Im Jahre 768 erhielt das Kloster ein Geschenk des Franken Isinhart. Dabei wurden 10 Morgen Ackerland im Dorfe Turinvelde an das Kloster übergeben. Unter den 3.600 Urkunden in der Lorscher Handschrift ist diese Nachricht eine der frühesten. Seit dem 13. Jahrhundert hat man Dorfelden unterschieden in Oberdorfelden (erstmals 1268) und in Niederdorfelden (erstmals 1276). In den Ortsnamen ist nach Auffassung der Historiker ein alter, heute nicht mehr gebräuchlicher Personenname "Toro" oder "Doro" enthalten, der eine Abkürzung des Namens Dorolf darstellt. Der erste Namensteil könnte jedoch auch dem heutigen Wort "dürr" entstammen, das früher "durri" oder "dorre" gesprochen wurde. Dann musste der Name ursprünglich "am dürren Felde" bedeutet haben.
Nach längerer Lücke setzt die Geschichtsüberlieferung erst im 12. Jahrhundert wieder ein. Aus einer Nachricht ist zu entnehmen, dass das Stift St. Alban in Mainz um 1130 Einkünfte in Dorofelden besaß. Etwa zur gleichen Zeit erscheint eine zweite Macht in diesem Gebiet: Die Herren von Dorfelden, Vorfahren des späteren Grafen von Hanau. Konrad von Dorfelden wird um das Jahr 1166 als Zeuge in einer Urkunde Kaiser Friedrichs I. (Barbarossa) zugunsten des benachbarten Klosters Ilbenstadt benannt. Schon bald nach ihrem ersten Auftreten, vermutlich um 1170 gelang es den Herren von Dorfelden, festen Fuß im Gebiet um Hanau zu fassen. Das Alban-Stift in Mainz verkaufte 1562 dem Grafen von Hanau sein Patronatsrecht in Oberdorfelden. Später wurde dann, wie in den übrigen Orten der Grafschaft, das reformierte Bekenntnis eingeführt. Auch Oberdorfelden hatte unter den Wirren des Dreißigjährigen Krieges zu leiden. Als die Festung Hanau 1629 in schwedischer Hand zu einem wichtigen Objekt der Kriegsführung wurde, wurde die Region besonders betroffen.
In den Revolutionsjahren von 1830 und 1848 spielte die Grafschaft unter Führung der Hanauer Bürgerschaft eine bedeutsame Rolle im Verband des hessischen Kurfürstentums. Das weitere Wachstum hatte sich trotz der Nähe der Großstadt Frankfurt maßvoll vollzogen. Erst Ende der sechziger Jahre des letzten Jahrhunderts erhöhte sich durch die Ansiedlung von Nebenerwerbssiedlungen die Einwohnerzahl von Dorfelden um das Dreifache. Heute hat Oberdorfelden ca. 2.000 Enwohner.
(Quelle: Gemeinde Schöneck)
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